Sumatra-Orang-Utan Awang verlässt die ZOOM Erlebniswelt
Der beliebte Sumatra-Orang-Utan Awang hat am 25. April die ZOOM Erlebniswelt verlassen. Er wird fortan im Zoo Zürich in einer Gruppe mit sechs weiblichen Orang-Utans leben. Langfristig ist auch Nachwuchs geplant.
„Awang wird sich gut in seiner neuen Heimat einleben“, ist sich Revierleiterin Stephanie Fischer sicher. „Er hat ein freundliches Gemüt und ist sehr neugierig“, erklärt die Tierpflegerin weiter.
Awang war die erste Nachzucht der Sumatra-Orang-Utans in der ZOOM Erlebniswelt. Seine Eltern sind Farida und Schubbi, die heute noch in Gelsenkirchen leben. Awang ist 12,5 Jahre alt und verglichen mit Menschen im Teenager-Alter. Mit der Zeit werden heranwachsende männliche Orang-Utans in der Gruppe immer dominanter. „In der Natur werden Jungtiere im Alter von fünf bis acht Jahren langsam entwöhnt und suchen sich anschließend eigene Territorien“, erklärt Kurator Björn Unger. „Awang ist dementsprechend im richtigen Alter, um seine bekannte Gruppe und unseren Zoo zu verlassen.“
Der Umzug nach Zürich wurde vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) empfohlen. Genetisch passt Awang gut in die weibliche Gruppe und soll mit der Zucht zur Arterhaltung der Sumatra-Orang-Utans beitragen.
Damit der Transport und das Einleben in Zürich möglichst reibungslos und schonend für das Tier funktioniert, wurden bereits im Vorfeld zahlreiche Vorkehrungen getroffen. So war eine schweizer Tierpflegerin bereits mehrere Tage vor dem Transport angereist, um den Orang-Utan und seine Charaktereigenschaften kennenzulernen.
Am Transporttag selbst zeigte sich Awang kooperationsbereit. Durch das routinierte medizinische Training war es möglich, dem Sumatra-Orang-Utan das Narkosemittel freiwillig und stressfrei zu verabreichen. So konnten die Tierärztinnen Awang für kurze Zeit narkotisieren, um Blutproben zu entnehmen und medizinische Voruntersuchungen durchzuführen. Medical Training ist ein fester Bestandteil in der alltäglichen Routine der Orang-Utans und ermöglicht unseren Tierärzten stressfreie Behandlungen und verschiedene Untersuchungen der Tiere.
Nachdem Awang aus der Narkose erwacht war, startete der Transport. Am Abend kam der Orang-Utan wohlbehalten in Zürich an. Begleitet wurde der Transport auch von einem Tierpfleger aus Gelsenkirchen, der seit Jahren mit Awang zusammenarbeitet. Das schafft Vertrauen und einen tierpflegerischen Austausch.
Die Besucherinnen und Besucher des Zoo Zürich werden Awang allerdings erst in einigen Wochen sehen können. Die vorgeschriebene Quarantäne findet hinter den Kulissen statt. Wenn der Menschenaffe sich an die neue Umgebung gewöhnt hat, wird er sukzessive mit der Gruppe zusammengeführt.