Steckbrief Malaiischer Flughund
Name Malaiischer FlughundFamilieFlughundeGrößeKopf-Rumpflänge 40 cm; Spannweite bis 1,7 mGewichtBis 1 kgAlter15 JahreNahrung Pollen, Blüten, Nektar, FrüchteVerbreitung Südostasien und indonesische InselweltLebensraum Wald- und SumpfgebieteFortpflanzungTragzeit 6 Monate (Entwöhnung nach 2 bis 3 Monaten); Wurfzeit Februar bis Mai; Nachwuchs 1 Junges; Geschlechtsreife mit 18 bis 24 MonatenStatusPotenziell gefährdet
Kalong (Pteropus vampyrus)
Malaiische Flughunde, die auch Kalongs genannt werden, haben einen sehr kurzen Daumen mit einer kleinen Kralle. Die anderen vier Finger sind stark verlängert und bilden den Spannweitenbereich der Flugmembran. Die Flughäute regeln den Wärmehaushalt. Bei Kälte ziehen sie sich mit Hilfe von kleinen Muskeln zusammen und werden mantelartig um den Körper gewickelt. Der Kopf, die Nase und meistens auch ein Fuß werden darunter verborgen, so dass vorgewärmte Luft aus dieser Umhüllung eingeatmet werden kann. Bei Temperaturen zwischen 18 und 30 Grad lockern die Tiere diese isolierende Haut und benutzen sie schließlich als kühlende Fächer. Steigen die Temperaturen über 37 Grad, speicheln die Tiere sich an Körper und Flughäuten ein. Durch die entstehende Verdunstungskälte des Wassers wird die Eigenwärme herabgesetzt. Wenn es zu kalt wird, verlassen sie ihre Schlafbäume und suchen Höhlen auf.
Tagsüber hängen die Flughunde meistens schlafend in großen Kolonien in den Bäumen. Eine der größten Kolonien umfasste 15.000 Tiere und wurde im Südwesten von Borneo gesichtet. Sie leben polygam, ein Männchen paart sich also mit mehreren Weibchen seines Harems. Dabei ist ein Harem ein Teil einer Kolonie, die neben mehreren Harems auch Junggesellentrupps umfasst, die sich am Rande einer Kolonie aufhalten. Einzelne Männchen versuchen dabei immer wieder einen Harem zu übernehmen.
Die Flughunde sind nachtaktiv und fliegen in der Dämmerung auf Nahrungssuche bis zu 50 Kilometer weit, oft auch über das offene Meer. An Futterplätzen teilen sie sich in kleine Gruppen auf. Wenn ein Tier einen guten Baum gefunden hat, verteidigt es diesen durch Flügelschlagen oder Knurrlaute vor seinen Artgenossen.
Im Gegensatz zu Fledermäusen, die sich von Insekten ernähren, sind Flughunde Vegetarier und leben vor allem von süßen Früchten. Namensgebend ragt die Schnauze „hundeähnlich“ nach vorn. Der Kalong gilt mit einer Flügelspannweite von 1,7 Meter als das größte Fledertier. Sie können in einer Nacht bis zu 25 Prozent ihres Körpergewichtes an Nahrung zu sich nehmen. Das entspricht bei einem 800 Gramm schweren Tier rund 200 Gramm Nahrung. Der Nektar wird mit der langen Zunge abgeleckt. In ihrem gesamten Verbreitungsgebiet werden sie wegen ihres Fleisches von den Menschen gejagt. Die Tiere sind wegen ihrer geräuschvollen und auffälligen Lebensweise leicht für Jäger auszumachen. In der Nähe von Menschen sind sie keine gern gesehenen Gäste, da sie bei massenhaftem Auftreten in Pflanzungen durchaus Schaden anrichten können. Sie sind exzellente Bestäuber von blütentragenden Pflanzen.