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Steckbrief Klippschliefer


Klippschliefer

NameKlippschlieferFamilieSchlieferGrößeKopf-Rumpflänge 39 bis 58 cmGewicht2 bis 5 kg Alterbis zu 14 JahreNahrunghauptsächlich Gräser; junge Triebe und Knospen von Stauden und Sträuchern, Früchte und BeerenVerbreitung Naher Osten und AfrikaLebensraumtrockene Wüsten bis WälderFortpflanzungTragzeit 6-7 Monate, Wurfgröße 2-4 Junge, Geschlechtsreife nach 17 Monaten StatusNicht gefährdet

Klippschliefer (Procavia capensis)

Meister der Klippen

In trockenen felsigen Regionen Afrikas und des Nahen Ostens bewohnt diese  Tierart steile Felsen, Felsspalten und Höhlen. Mit seinen gummiartigen Ballen an den Füßen und den zahlreichen Schweißdrüsen ist er hervorragend an seinen Lebensraum angepasst. Die immer feuchten Füße haften sicher an steilen Felswänden und ermöglichen dem Klippschliefer ein sicheres Klettern auf felsigem Untergrund.

Sein Körper ist mit langen schwarzen Tasthaaren übersät, die ihm vermutlich zur Orientierung in dunklen Spalten und Löchern dienen. Durch Staubbäder befreit sich der Klippschliefer gerne von lästigen Parasiten und seine vier unteren Schneidezähne setzt er wie einen Kamm bei der Fellpflege ein. Zudem besitzt er eine Putzkralle an der inneren Zehe des Hinterfußes.

Überleben in einem extremen Lebensraum

In einer Umgebung, die von extremen Temperaturschwankungen geprägt ist, hat der Klippschliefer erstaunliche Überlebensstrategien entwickelt. Auch seine Körpertemperatur schwankt leicht. Bei niedrigen Umgebungstemperaturen und einem geringen Nahrungsangebot im Winter, hat der Klippschliefer eine niedrigere durchschnittliche Körperkerntemperatur als im Sommer. Mit Hilfe von Sonnenbädern wärmt er sich in dieser Zeit auf. Durch die Schwankungen der Körpertemperatur spart der Klippschliefer Energie. Im Sommer, wenn Hitze und Trockenheit vorherrschen und Nahrung sowie Wasser knapp sind, verbirgt er sich in kühlen Felsspalten, um seinen Wasserverlust zu minimieren.

Der tagaktive Klippschliefer lebt in Gruppen mit bis zu 50 Tieren. Die Gruppe besteht aus einem Männchen, das sein Revier gegen Rivalen verteidigt, und bis zu 17 erwachsenen Weibchen und deren Jungtieren. Die Kommunikation findet über akustische Signale statt, die über große Entfernungen zu hören sind. Erwachsene Männchen markieren ihr Revier durch sich wiederholende bellende langanhaltende Rufe. Die Rufe der Männchen enthalten für die anderen Klippschliefer zudem Informationen über Gewicht, Größe und Kondition sowie sozialen und hormonellen Status des Rufers. Ebenso werden verschiedene Laute zur Warnung vor Fressfeinden und anderen Gefahren genutzt.

Der Klippschliefer ist die bevorzugte Beute des Klippenadlers. Aber auch Kampfadler, Savannenadler, Leoparde, Löwen, Schakale, Tüpfelhyänen und verschiedene Schlangenarten machen jagd auf Klippschliefer.

Während der Futtersuche bewachen ein oder mehrere Tiere die Artgenossen bei der Futtersuche und warnen sie bei Gefahr.

Überraschende Verwandtschaft

Obwohl der Klippschliefer kein Wiederkäuer ist, besteht sein Magen aus zwei Kammern und der Darm aus drei getrennten Bereichen. Auf diese Weise können Pflanzenfasern sehr effizient verstoffwechselt werden, was dem Verdauungssystem der Wiederkäuer ähnelt.

Einmal im Jahr bekommt das Klippschlieferweibchen bis zu vier Junge. Die Tragzeit beträgt sechs bis sieben Monate. Innerhalb einer Klippschliefergruppe werfen alle trächtigen Weibchen innerhalb von drei Wochen. Nach zwei bis drei Jahren verlassen die jungen Männchen ihre Gruppe.

Die nächsten Verwandten der Klippschliefer sind übrigens Elefanten und Seekühe.

Klippschliefer werden zwar wegen ihres Fells und des Fleisches gejagt, sind aber in ihrem Bestand nicht gefährdet. In Israel ist der Klippschliefer gesetzlich geschützt und hat wenige natürliche Feinde. Zahlreiche Tiere leben dort in der Nähe von Siedlungen und landwirtschaftlich genutzten Flächen, was zu Ernteschäden führt.

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